Die Entscheidung steht fest, ihr trennt euch oder lässt euch scheiden. Nun drängt sich die Frage auf, wie bzw. bei wem sollen die Kinder wohnen? Ihr fragt euch, welche Form die beste für euer Kind ist?
Vorne weggeschickt, es gibt keine allgemeingültige Antwort.
Jedes Kind und jede Familiensituation ist anders. Die Eltern sind die Experten für ihr Kind. Nachstehend eine Übersicht welche Formen von Wohnsituationen es überhaupt gibt und einige Fragen, die eine Entscheidungshilfe darstellen sollen.
Nestmodell: Bei diesem Modell, pendeln die Eltern zwischen zwei Haushalten. In der Praxis funktioniert es so, dass die Kinder fix in der gemeinsamen Familienwohnung bleiben und die Elternteile in einem bestimmten Rhythmus ein- und ausziehen. Für die Kinder ändert sich lediglich die Zuständigkeit der elterlichen Betreuung.
Residenzmodell: Hier ist die Aufteilung so geregelt, dass das Kind/die Kinder überwiegend bei einem Elternteil wohnt/wohnen und den anderen Elternteil in einem bestimmten Intervall besucht oder dort wohnt. Der Wechsel findet in einem bestimmten Rhythmus statt. Dieser kann wöchentlich, 2-wöchig, oder aber auch tageweise stattfinden. Bei diesem Modell ist der Betreuungsschlüssel vorwiegend ungleich aufgeteilt.
Wechselmodell: Das Kind/die Kinder pendeln zwischen den Elternteilen hin und her. Hierbei ist die Betreuung annähernd gleich aufgeteilt. Der Unterschied zum Residenzmodell ist kaum merkbar.
Welches Modell nun, das beste ist für die Familie ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hier ein paar Fragen: Was ist am besten für die Familie umsetzbar? Wie groß ist die Entfernung? Ist pendeln zumutbar? Wie tut sich das Kind mit Veränderungen? Wo sind die Freunde des Kindes? Wo ist die Schule?
Realistisch betrachtet, wieviel Zeit hat der Vater oder die Mutter für die Kinderbetreuung (z.B. berufliche Auslastung des Elternteils,..) Wer kann die Kinder bestmöglich unterstützen bei schulischen Dingen?
Dies ist nur eine kleine Sammlung an Fragen, die es zu berücksichtigen gilt, bzw. die bei der Entscheidungsfindung eine Hilfestellung bieten können.
Fazit: Ich habe den Eindruck, dass das Modell mit geteilten Wohnsitzen in meinem Umfeld, das am häufigsten praktizierte Modell ist. Wichtig ist, dass eine reibungslose Betreuung des Kindes/der Kinder gewährleistet ist. Grundlegend ist, dass eine gute Kommunikation zwischen den Elternteilen herrscht, dass eine Zusammenarbeit möglich ist. Bei allem sollte man das Wohl der Kinder in den Mittelpunkt stellen, aber auch auf sich und seine Grenzen schauen.
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